KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche - Sonntagsbriefe

Sonntagsbrief zum letzten Sonntag im Jahreskreis, "Christkönig" 23. November 2025

Gegen jeden Widerstand

Liebe Leserinnen und Leser,

das Kirchenjahr geht zu Ende und mit dem heutigen Beitrag von Johannes Brinkmann auch der diesjährige Versand der Sonntagsbriefe. Ab nächsten Sonntag, dem 1. Adventssonntag, beginnt wieder der Versand des Wir sind Kirche Adventskalenders. Er wird ausgehend von Texten gemäß der liturgischen Leseordnung jeden Tag Impulse für Ihre ganz persönliche Adventszeit liefern. Wenn Sie den Adventskalender schon in den vergangenen Jahren abonniert haben, dann bekommen Sie ihn auch dieses Jahr, wenn Sie ihn noch nicht bekommen haben, können Sie ihn über diesen Link abonnieren. Die Sonntagsbriefe werden wieder zum Beginn des neuen Jahres verschickt.

 

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Wir danken für Ihre Treue und die konstruktiven Rückmeldungen und wünschen Ihnen eine gesegnete Adventszeit.

für das Sonntagsbriefeteam

Sigrid Grabmeier

 

Gegen jeden Widerstand

Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los. Das Volk stand dabei und schaute zu; auch die führenden Männer verlachten ihn und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. 

Lk 23, 33-43 Einheitsübersetzung 

 

Während die evangelischen Christen heute den Totensonntag begehen, feiert die römisch katholische Kirche Jesus als den Christus und König. Dieser geschundene und erhöhte König soll die Hoffnung auf die Zukunft schenken, statt im Fokus auf dem Tod zu stehen. 

Der Sieg von Jesus, also das sehnlich erwartete Ziel „Jesus der Sieger“, so erwarten ihn doch viele. Da kommt Jesus wieder, da schlägt Jesus zu! Da wird gnadenlos zwischen den Menschen geschieden: in die, die gerettet werden und in die Verworfenen. Da werden Feuer (Gehenna) angezündet, wo der Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht erlischt. (Mk 9,43) Wer sich nicht rechtzeitig gläubig unter das Kreuz und Jesus „Sühneopfer“ gestellt hat, wird in die Hölle = Gehenna geworfen, von GOTT eine Ewigkeit am Leben gehalten und gequält. Die Selbstgerechten wissen haargenau wohin sie gehen werden und was mit den „anderen“ geschehen wird. Nach dem Motto: „Es gibt nur eine Wahrheit und das ist meine Wahrheit!“ Heimlich und unheimlich davon überzeugt, auf der Seite der Sieger zu stehen.

Mit Jesus siegen lernen heißt aber zu lernen, dass es nicht ums Siegen geht!

Der Sieg von Jesus besteht darin, dass den Menschen klar wird, dass siegen nicht das Thema ist. Es geht nicht ums Siegen, es geht ums Miteinander! Das heißt, man ringt miteinander. Da gibt es Rahmenbedingung, ich nenne sie mal Grundgesetzlichkeiten, die entscheidend sind und unbewegliche Fixpunkte, doch dazwischen ist Raum, gemeinsamer Lebensraum. Ewig wahr und Fixpunkt ist die Liebe und die Gerechtigkeit ist das ewig wahre Ziel, der Rest muss beweglich bleiben. Diese Grundgesetzlichkeit ist von allen zu würdigen! Warum? Weil sie alle würdigt! Da gibt es nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn alle sind ‚einer‘ in Christus! (Gal 1,28) Das Lamm hat Augen in alle Richtungen! (s. Off 5,6) Ihm gleich zu tun an wertschätzender Empathie ist angesagt.

Den Sieg bestimmt GOTT allein und das gegen jeden Widerstand. Da können Menschen jemanden in den Boden stampfen, ihn bis zur Unkenntlichkeit nieder machen und jede Spur von ihm vertilgen wollen, wenn GOTT das durchkreuzen will, dann wird es ihnen nicht gelingen. Das letzte Wort hat GOTT allein!

 

Alles wird Neu!

Johannes Brinkmann / Essen

 

P.S.: Direkt um die Ecke vor meiner Haustür liegt meine Heimatgemeinde St. Engelbert vom berühmten Architekten Dominikus Böhm. 2008 wurde sie profaniert. Das Bauwerk von Dominikus Böhm lebt von dem Geist, der besagt: Alles unter einem Dach, alle und alles, was zur Gemeinde und seiner Lebendigkeit gehört. Alle Gemeinderäume waren unter dem selben Dach und Segen, dem Segen des außergewöhnlichsten König aller Zeiten, Christus! Heute ist das ChorForum-Essen darin beheimatet, das profitiert auch von den vielen Räumen unter einem Dach. Vor der Kirche stehen als Mahnmal zwei ihrer Glocken. Eine davon, die 3,8-Tonnen-Glocke von der Firma Otto, wurde 1935 geweiht und trägt die Inschrift „Christ-König soll Essens Führer sein!“
Ein Mann, den ich später als Pfleger täglich gepflegt hatte, hatte einst mit einem Pferdefuhrwerk die Glocken für St. Engelbert vom Bahnhof in Essen-Rüttenscheid abgeholt. Den Bahnhof gibt es heute auch nicht mehr.


Schau mal wieder ins Net: www.johannesbrinkmann.de

 

Herzliche Einladung zu unseren Online-Veranstaltungen, Wir sind Kirche Andachten und Gespräche am Jakobsbrunnen, die wir wieder jeweils dienstags um 19:00 Uhr anbieten. 

Den Link finden Sie hier

Dienstag, 25. November 2025 19:00 Uhr

Prof. i.R. Dr. Michael Böhnke: „Mit Synodaler Weitsicht zu einer dezentralen Kirche“  

Dienstag, 2.Dezember 2025, 19:00 Uhr

Dr. Ralph Neuberth, Theologe, Dozent am Institut für Jugendarbeit Gauting: „Demokratie im Volk Gottes“

 

Dienstag, 9.Dezember 2025, 19:00 Uhr

Dr. Claudia Pfrang, Leiterin der Domberg-Akademie München und Freising: 
„Arbeit einer kath. Akademie im heutigen Umfeld“

 

Dienstag 26.Dezember, 19:00 Uhr

Interaktive Andacht: Eine Landebahn für Gott

Den Link finden Sie hier