Sonntagsbrief zum Vorabend des Pfingstfestes, 23. Mai 2015

23. Mai 2015 von Georg Mollberg

Fleisch und Blut können lebendig machen. Zum Menschsein braucht es Geist

Sonntagsbrief zum Vorabend des Pfingstsonntag, den 23. Mai 2015

Da rührte mich die Hand DER EWIGEN an. In IHRER Geistkraft führte sie mich hinaus. Anhalten ließ sie mich mitten auf der Ebene, die mit Knochen angefüllt war. Sie ließ mich rings um diese herumgehen – es waren sehr viele davon auf der Ebene, und sie waren völlig vertrocknet. Sie sprach mich an: Mensch, werden diese Knochen lebendig werden? Ich antwortete: EWIGE, mächtig über allen, du – du weißt es. Sie sprach zu mir: Rede prophetisch über diese Knochen! Sprich zu ihnen: Ihr trockenen Knochen, hört das Wort DER EWIGEN! So spricht DIE EWIGE, mächtig über allen, zu diesen Knochen: Seht hin, ich bin dabei, Geistkraft in euch kommen zu lassen, dass ihr lebendig werdet! Ich lege Sehnen an euch, lasse Fleisch auf euch wachsen und überziehe euch mit Haut! Ich gebe Geistkraft in euch, dass ihr lebendig werdet! Ihr werdet erkennen: Ich bin DIE EWIGE. Ich redete prophetisch, wie es mir aufgetragen war. Als ich prophetisch redete, da ertönte ein Geräusch, und es geschah ein Beben. Die Knochen rückten aneinander, Knochen an Knochen. Ich schaute: Da! Sehnen und Fleisch wuchsen über sie, und darüber legte sich Haut. Aber – es war keine Geistkraft in ihnen. Sie sprach zu mir: Rede prophetisch zur Geistkraft! Rede prophetisch, Mensch, und sage zur Geistkraft: So spricht DIE EWIGE, mächtig über allen: Aus den vier Windrichtungen komm herbei, Geistkraft, und hauche in diese Zerschlagenen hinein, dass sie lebendig werden! Ich redete prophetisch, wie sie es mir aufgetragen hatte. Da kam Geistkraft in sie und sie wurden lebendig. Sie richteten sich auf ihre Füße – eine sehr, sehr große Zahl war es.

Sie sprach zu mir: Mensch, diese Knochen – sie verkörpern das ganze Haus Israel. Sieh doch, wie sie sagen: »Unsere Knochen sind vertrocknet, unsere Hoffnung ist verloren, wir sind vom Leben abgeschnitten.« Deshalb rede prophetisch und sage zu ihnen: So spricht DIE EWIGE, mächtig über allen: Seht hin, ich bin dabei, eure Gräber zu öffnen, und lasse euch aus euren Gräbern heraufsteigen als mein Volk. Ich bringe euch ins Land Israel. Ihr werdet erkennen, dass ich DIE EWIGE bin, weil ich eure Gräber geöffnet und euch aus euren Gräbern habe heraufsteigen lassen als mein Volk. Ich gebe meine Geistkraft in euch, dass ihr lebendig werdet. In eurem Land werde ich euch zur Ruhe kommen lassen, und ihr werdet erkennen: Ich bin DIE EWIGE – ich verspreche und halte es!, Ausspruch DER EWIGEN.

Ezechiel 37, 1- 14
Bibel in gerechter Sprache

Ezechiel! Am Vorabend von Pfingsten
„Ihr ausgetrockneten Gebeine, ich selbst bringe Geist in euch, dann werdet ihr lebendig!“ Die ersehnte Lebenszusage Gottes in die Verbannung baut das Volk auf! Gott bevollmächtigt den Propheten Ezechiel, den Toten Gottes Geist einzuhauchen. Die Verbannten hören: Ihr werdet leben! Und sie deuten: Unsere Befreiung kann gelingen. Das Bild ausgedörrter Leiber sagt,  Fleisch und Blut können lebendig machen. Zum Menschsein braucht es Geist. Ezechiel gab ihn weiter: „Sie wurden lebendig und standen auf!“

Auferstehung durch Geistsendung?

Gott gibt dem Propheten Macht, mit göttlichem Geist die Menschen aus der  Totenstarre zum Leben zu erwecken. Dieser Geist war es, der die JüngerInnen im Abendmahlsaal endlich begreifen ließ, was Auferstehung heißt, nämlich die Botschaft des liebenden Gottes vom Tod des Todes.

Die Schlachtfelder auch unserer Tage mit Millionen ausdörrender Gebeine weiten sich. Das Volk Israel kennt die Not des Todes ebenso wie seine Nachbarn. Sie alle flehen Gott, den Alleinig Allmächtigen um seinen Geist an!
Ob Gott schon einen Propheten gesandt hat? Ist es gar Papst Franziskus, den wir den neuen Ezechiel nennen dürfen! Er scheint berufen, uns aufzurütteln: Ich öffne eure Gräber verlorengegangen Glaubens, habe euch machtgierigen Kirchenfürsten eure Mitschuld an den Krankheiten der Kirche Jesu Christi vorgehalten, unter denen sie leidet. Doch alle scheinen wir so sehr mit dem Alltag beschäftigt, dass wir die Gelegenheiten und Augenblicke der Verwandlung durch den Geist verpassen, der alleine unsere ausgedörrten Gehirne zu elektrisieren vermag.

Gott sagt: Ich bin die Kraft und damit dein Begleiter! So kann ich im Glauben wissen, Gott holt mich aus meinen Dunkelheiten zu sich ins Licht.

Georg Mollberg

 

Herzlichen Dank für Ihre Antworten und Anregungen zu unserer kurzen Befragung im letzten Sonntagsbrief. Wir werten Ihre Anregungen aus und werden sie in unsere Überlegungen zur Gestaltung des Sonntagsbrief einbeziehen.

Das Sonntagsbriefe - Redaktionsteam
Christian Lauer und Sigrid Grabmeier

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