Sonntagsbrief zum Ostersonntag, 27. März 2016

26. März 2016 von Georg Mollberg

Auferstehung = Der Tod ist tot.

Sonntagsbrief zum Ostersonntag 27. März 2016

Donaukreuz bei NiederalteichAm ersten Tag nach dem Sabbat kam Maria aus Magdala früh, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie los und kam zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, dem, den Jesus liebte. Sie sagte zu ihnen: „Sie haben den Rabbi aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wo sie ihn hingebracht haben.“ Da gingen Petrus und der andere Jünger los und kamen zum Grab. Die beiden liefen zusammen, aber der andere Jünger lief schneller als Petrus und kam zuerst zum Grab. Er bückte sich und sah die Tücher daliegen, aber er ging nicht hinein. Simon Petrus, der ihm folgte, kam auch, ging in das Grab hinein und sah die Tücher daliegen, aber das Tuch, das seinen Kopf bedeckt hatte, lag nicht bei den anderen Tüchern, sondern zusammengefaltet für sich an einem eigenen Ort. Dann ging auch der andere Jünger, der zuerst zum Grab gekommen war, hinein und er sah und glaubte. Allerdings wussten sie noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.

Joh 20,1-9
Bibel in gerechter Sprache

„Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!“ so rufen sich die Menschen in Jerusalem, Rom und Moskau und in der ganzen Welt am Ostermorgen zu.

Als Erste entdeckt Maria aus Magdala das geöffnete leere Grab. Sie erzählt es  Johannes und Petrus, bei denen sich kein Osterjubel einstellen will. Noch kennt keiner den Plan Gottes: Dies ist die Nacht,  in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Alle Wahrheit dieser Welt liegt in dem herrlichen Text des Exultet der Osternacht. Was Auferstehung meint, erfahren die Frauen und Männer, die mit Jesus unterwegs waren erst bei Begegnungen mit dem Lebendigen. Beim Brotbrechen erkennen sie ihn. Sie erinnern sich an das Wort: Das ist mein Leib, das ist mein Blut für das Leben der Welt! Allen Jüngerinnen und Jüngern, die es je hörten und die es heute glaubend in ihren Herzen annehmen, gilt sein Auftrag: Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Nicht Struktur und Amt sind für das Leben des Christen von Bedeutung, sondern die Liebe. Der künftige Amtsträger Petrus sieht zwar das leere Grab, kann aber noch nicht glauben. Jesu Lieblingsjünger dagegen sieht und glaubt. Kirchenrecht und Katechismus mögen ihre Berechtigung haben, bewirken jedoch nicht die Begegnung mit dem lebendigen Gott.

Auferstehung wird nur dort sein, wo Liebe und Barmherzigkeit den Wettlauf mit Amt und Struktur gewinnen. Kirche im Sinne Jesu wird nur da überleben, wo sie Hoffnung verbreitet  und alle Getauften sich zu gegenseitiger Wertschätzung auf Augenhöhe bereitfinden.

Jesus wurde  als wahrer Mensch von Maria geboren, hat während seines kurzen Lebens vorgelebt, was er mit Barmherzigkeit und Liebe meint, wurde gekreuzigt, weil seine Liebesbotschaft quer zum Machtanspruch der Schriftgelehrten stand. Er wurde begraben und ist, nach der Schrift, am dritten Tage auferstanden von den Toten. Der Tod ist tot! So ist auch uns die Auferstehung zu ewigem Leben sicher!

Mehr als diese Botschaft haben wir nicht zu verkünden!

Amen

Georg Mollberg

Bildnachweis: © Sigrid Grabmeier - Wir sind Kirche Deutschland

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