Sonntagsbrief zum Karfreitag 30. März 2018

29. März 2018 von Johannes Brinkmann

Der Tod ist ein Schläger

Bronzeplastik von Albert Schilling in Würzburg © Sigrid Grabmeier,

 

 

 

In der alttestamentlichen Überlieferung sind Gott und Tod strikte Gegensätze!
Gott ist, wie die Weisheit formuliert, der “Liebhaber des Lebens”! 
(vgl. Weisheit 1,13)
Durch die Sünde kam der Tod in die Welt (vgl. Römer 5,17 und 6,23)
Tod bedeutet im biblischen Sinne Gottferne!

 

 

 

 

Der Tod ist ein Schläger


Wenn Dich einer schlägt,
und Du schlägst zurück,
dann magst Du siegen,
weil Du stärker bist
und vielleicht auch im Recht,
so hat doch in Wahrheit der Schläger gesiegt;
weil das Schlagen selbst gesiegt hat!

Schlägst Du stattdessen nicht zurück,
hat dann nicht auch der Schläger gesiegt?

Nicht wenn Du aufrecht stehen bleibst in Deinem Blick,
der den Schläger nicht verachtet sondern achtet und doch bedauert,
weil er der Gewalt bedarf, 
Dich treten, niederdrücken und erschlagen muss!
Respekt verdient in seiner Welt nur,
wer Angst verbreiten kann!

Bleibe selbstbewusste Person mit aufrechtem Haupte
und werde nicht niedergedrücktes Objekt dumpfer Gewalt!
Beuge Dich nicht dem Schläger, nicht einmal im wütenden Blick!
Behalte die Liebe im Blick!
Dann bleibst Du aufrecht und wirst aufgerichtet werden, selbst wenn Du unter seinen Schlägen stirbst.
Ja, denn dann hast Du den Hass besiegt, hast die Sünde überwunden und den Schläger Tod geschlagen!
Und alle, die bis dahin noch untätig dabei standen, werden staunen und verstehn:
Der Gewalttäter muss gehn!

Johannes Brinkmann / Essen
 
Bild: Bronzeplastik von Albert Schilling in Würzburg © Sigrid Grabmeier

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