Sonntagsbrief zum 5. Sonntag in der Fastenzeit 18. März 2018

14. März 2018 von Cristy Orzechowski

GOTTES-INNERUNG in uns

Friedensteppich, Peru, © Cristy Orzechowski

Gebt Acht, die Zeit wird kommen, – so Gottes Spruch – da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen. Dieser Bund gleicht nicht dem Bund, den ich mit ihren Eltern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie an ihrer Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen: diesen meinen Bund konnten sie brechen, obwohl ich über sie geboten habe – so Gottes Spruch. Sondern so wird der Bund aussehen, den ich mit dem Haus Israel nach jener Zeit schließen will: – so Gottes Spruch – Ich werde meine Weisung in ihr Inneres legen, in ihr Herz werde ich sie schreiben. Ich werde ihnen Gott und sie werden mir Volk sein. Sie werden einander nicht mehr belehren und weder zu den Mitmenschen noch unter den Geschwistern sagen: Lerne Gott kennen! Denn sie alle werden mich kennen, alle von Klein bis Groß – so Gottes Spruch. – Denn ich werde ihre Vergehen verzeihen und an ihre Unrechtstaten nicht mehr denken.

Bibel in gerechter Sprache, Jer,31,31-34

 

Beim heutigem Teilen meiner Reflexion zu den Lesetexten, möchte ich mich auf die Jeremia-Lesung und auf das Evangelium Johannes 12,20-33 beschränken, wegen der dort angesprochenen Herzensanweisung des Dienens.

Schon einige Zeit bemühe ich mich, dieses >Gott-schließt-mit-uns-seinen-Bund< neu zu verstehen, z.B. einzubinden in einen ganz persönlichen Heilungsprozess und in den einer Institution bzw. Gemeinschaft. Also gültig im Mikro-und Makro-Bereich.

Kürzlich bekam ich in einer persönlichen Situation, die der Heilung bedurfte, Post aus Peru, aus dem, mir zur Familie gewordenen Dorf: da hieß es „Lass Deine Angst sausen… Dir wird ein ARCO IRIS erscheinen“(Arco Iris=Regenbogen); biblisch als Zeichen interpretiert, für einen solchen Bund >Gott mit seinem Volk<, welcher, bei Einhaltung, uns vor Katastrophen verschonen wird.

In dem heutigen Text wird vom Bund Gottes mit seinem Volk gesprochen und mit einem jeden von uns.…Der Bund steht für ein HAB-ACHT-ZEICHEN, wie er auch ein HERAUSFORDERNDES ZEICHEN zum Aufbau von Vertrauen ist, von Glauben, von GOTTES-ERINNERUNG und der zu wirkenden GOTTES-INNERUNG in uns!

Es heißt in der Lesung:..
„Ich werde meine Weisungen in ihr Inneres legen,
in ihr Herz werde ich sie schreiben.“ 

Laut der in uns gelegten Weisung, erkenne ich den >Bund-Gottes-mit-uns< nicht mehr als >ein Gegenüber<…sondern als ein in mich gelegtes Vermächtnis der Hoffnung,der Liebe und des Vertrauens.

Im Evangelium wird das wie folgt ausgesprochen: Der Bund der Treue zu den Weisungen Gottes wird ausstrahlen durch das Leuchten und dasTun der Menschen; sich nicht im gegenseitigen Belehren versuchen zu beweisen, sondern im DIENEN und in der Frucht der Liebe, die anzeigt, dass das Samenkorn der Weisung in unseren Herzen aufgegangen ist.

Dann wird es so sein: dass die sich zum Kreuzweg verfestigende Welt, erkennt: 

ER ist nicht
ein für allemal
gegeißelt.

ER ist dabei
heute,
wo immer es
um kopf und
kragen geht.

in den folterkammern
verleiht ER
dem schrei,
  erzeugt von den
händen der ausgeburten  
die kraft,
anzukommen in der
taubgewordenen welt -----

 

wer ohren hat
zu hören,
weiß es ja schon.

wer augen hat
zu sehen
ist nicht uninformiert,

wer ein herz hat
zu fühlen
wird das gesehene und gehörte
nicht grobkörnig
durch sein leben
rieseln lassen.

Wir sind befähigt und eingeladen, als Entsprechung zu dem in uns angelegten, göttlichen Schatz, den Bund mit unserem Gott zu schließen und auf alle Art von Kriegsbewegungen, im eigenen Herz und zwischen den Nationen, zu verzichten! Wir sind gerufen, den Bund mit der Weisung Gottes in unsere Realität einbringenund auf den Kreuzwegen der Welt >im Wege zu stehen… <

DAS IST EIN FASTEN WIE ES Gott gefällig ist und einen REGENBOGEN WERT.

im wege stehn

I. die lieblichen,
in die landschaft
eingeschobenen kreuze
wollen wir versetzen,
auf dass sie uns
im wege stehn,

statt als verzierung
unseren weg zu säumen,
werden sie uns dann
anstößig neu verkünden:
IHM
nach-und nach-zu-folgen.

(…) mach uns bereit,
kreuzwege wieder zu gehen,
statt sie Dir
in unseren kirchen,
den kühlen kopf bewahrend,
aus büchern vorzulesen . . .

dann könnten wir
vielleicht auch wieder
weiterwirken als
unser eigener
atem reicht.

 

 

II. im wege stehn
wollen wir
den allzu zufriedenen

im wege stehn
den schändern
der menschheit

im wege stehn
den sich am
leben vergreifenden

im wege stehn
damit es nicht länger aufwärts geht
mit unserem alleinigen wirtschaftswunder

im wege stehn
auf dass unsere kirche
wieder jemanden reizt

im wege stehn
damit wir nicht länger
um IHN herumkommen

 

 

Fotonachweis.

© C. Orzechowski---Stickerei: FRIEDENSTEPPICH der Campesinos S.d.Pupuja/ PERU

Texte aus C. Orzechowski—SEINE KLEINE GEGENWART (Eigenverlag)

 

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