Sonntagsbrief zum 5. Sonntag im Jahreskreis, 10. Februar 2019
8. Februar 2019 von Barbara Dominguez
Der Name Gottes
Im Todesjahr des Königs Usíja, da sah ich den Herrn auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen und die Säume seines Gewandes füllten den Tempel aus. Sérafim standen über ihm. Sechs Flügel hatte jeder: Mit zwei Flügeln bedeckte er sein Gesicht, mit zwei bedeckte er seine Füße, und mit zwei flog er. Und einer rief dem anderen zu und sagte:
Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen. Erfüllt ist die ganze Erde von seiner Herrlichkeit. Und es erbebten die Türzapfen in den Schwellen vor der Stimme des Rufenden und das Haus füllte sich mit Rauch. Da sagte ich: Weh mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann unreiner Lippen bin ich und mitten in einem Volk unreiner Lippen wohne ich, denn den König, den HERRN der Heerscharen, haben meine Augen gesehen.
Da flog einer der Sérafim zu mir und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Er berührte damit meinen Mund und sagte: Siehe, dies hat deine Lippen berührt, so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.
Da hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich sagte: Hier bin ich, sende mich!
Jes 6,1-8 Revidierte Einheitsübersetzung
Der Name Gottes
Vor einigen Tagen hat mich ein Bibelkurs-Abend besonders beeindruckt. Es ging um den Namen Gottes. Ich erhielt neue, tiefe Einsichten, die mich drängen, sie Ihnen hier mitzuteilen.
Der Name Gottes – hat Gott einen Namen? Die Ausdrücke in unserer religiösen Tradition sind eigentlich keine Namen, Gott ist kein Name, Vater ist kein Name. Allmächtiger, Barmherziger, Liebender sind Eigenschaften, mit denen wir Gott beschreiben, aber es sind keine Namen!
In der Schöpfung, in unserer Welt, bekommen Dinge und Wesen einen Namen: was einen Namen hat IST, ist im Sein, ist begreifbar mit unseren Sinnen. Vor der Taufe eines Kindes werden die Eltern gefragt: Welchen Namen gebt ihr eurem Kind? Wunderschön! Mit der Namensgebung wird der neue Mensch als Person erfasst, erkannt. Erkennen – das ist ein besonderer Begriff – Maria fragt den Engel bei der Verkündigung: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Können wir Gott „erkennen“? Er ist unfassbar, unbegreiflich. Die Juden sind seit jeher aus diesem Grund der Ansicht, dass Gottes Name unaussprechlich ist, aus tiefer Ehrfurcht vor ihm. Gott selbst antwortet beim brennenden Dornbusch auf die Frage des Mose – Ich bin, der ich bin – Ich werde sein, der ich sein werde – JHWH! Dieser Gottesname ist schwer zu deuten, aber er unterstreicht die absolute Unverfügbarkeit Gottes. In der revidierten Einheitsübersetzung der Bibel wird aus Respekt vor den Juden das Wort Jahwe ersetzt durch HERR, das gefällt mir sehr.
In der heutigen Lesung beschreibt Jesaja, wie ihn seine Gotteserfahrung überwältigt, wie er über die Größe Gottes staunt und es nicht fassen kann. Jesaja, sein Name bedeutet übrigens JHWH rettet, erlebt Gott als unbeschreiblich und unverfügbar.
Mir ist so deutlich bewusst geworden, wie wunderbar groß, unvorstellbar weit, das ganze Universum umfassend unser Gott des Lebens ist! Beim Lesen in der Bibel kann ich immer wieder daran erinnert werden, das ist schön.
Barbara Dominguez
Bildnachweis: Gedenktafel in der Nozyk Synagoge Warschau
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Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hat eine Petition zur Unterstützung des „Offenen Briefs an Kardinal Reinhard Marx“ gestartet. In dem Brief fordern neun katholische Frauen und Männer eine andere Sexualmoral, die Weihe von Frauen, die Abschaffung des Pflichtzölibats sowie eine echte Gewaltenteilung in der römisch-katholischen Kirche.
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Wenn der Krisengipfel Ende Februar im Vatikan gegen den weltweiten sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche ansatzweise gelingen soll, braucht Kardinal Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, eine möglichst breite Unterstützung der Katholikinnen und Katholiken in Deutschland.