Sonntagsbrief zum 4. Sonntag im Jahreskreis, 29. Januar 2017

3. Februar 2017 von Sigrid Grabmeier

Freude und Glück

Freude und Glück

Ikone „Die vier Lübecker Martyrer“; mit freundlicher Genehmigung von Bruder Ansgar vom  Kloster Nietschau © Bruder Ansgar

Jesus sah die Volksmenge an und stieg auf den Berg. Als er sich hingesetzt hatte, kamen seine Jüngerinnen und Jünger zu ihm. Und er begann feierlich zu reden und lehrte sie: „Selig sind die Armen, denen sogar das Gottvertrauen genommen wurde, denn ihnen gehört Gottes Welt. Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Selig sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden satt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. Selig sind die, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott sehen. Selig sind die, die für den Frieden arbeiten, denn sie werden Töchter und Söhne Gottes heißen. Selig sind die, die verfolgt werden, weil sie die Gerechtigkeit lieben, denn ihnen gehört Gottes Welt. Selig seid ihr, wenn sie euch um meinetwillen beschimpfen, verfolgen und böse Lügen über euch verbreiten. Freut euch und singt laut, weil euer Lohn bei Gott groß ist.

Mt 5, 1-12a                                                    Bibel in gerechter Sprache

Selig seid ihr, wenn sie euch um meinetwillen beschimpfen, verfolgen und böse Lügen über euch verbreiten. Freut euch und singt laut, weil euer Lohn bei Gott groß ist.

(Mt 5,11-12a)

Vier Männer, die diese Freude erlebt und gelebt haben, waren die katholischen Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassek und Hermann Lange und der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Am 10. November 1943 wurden diese „Lübecker Märtyrer“ durch das Fallbeil hingerichtet, weil sie in ihren Gemeinden öffentlich gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes Stellung bezogen hatten.

In seinem Abschiedsbrief schrieb Kaplan Johannes Prassek an seine Familie:

„Heute Abend ist es nun so weit, dass ich sterben darf. Ich freue mich so, ich kann es Euch nicht sagen, wie sehr. Gott ist so gut, dass er mich noch einige schöne Jahre als Priester hat arbeiten lassen. Und dieses Ende, so mit vollem Bewusstsein und in ruhiger Vorbereitung darauf sterben dürfen, ist das Schönste von allem. Worum ich Euch um alles in der Welt bitte, ist dieses: Seid nicht traurig! Was mich erwartet, ist Freude und Glück, gegen das alles Glück hier auf der Erde nichts gilt. Darum dürft auch Ihr Euch freuen.“

Georg Mollberg

 

Mehr zu den vier Märtyrern unter der Webseite:

http://www.luebeckermaertyrer.de/de/index.html

 

Bildnachweis: Ikone „Die vier Lübecker Martyrer“; mit freundlicher Genehmigung von Bruder Ansgar vom  Kloster Nuetschau © Bruder Ansgar

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