Sonntagsbrief zum 3. Sonntag der Osterzeit,5. Mai 2019
3. Mai 2019 von Johannes Brinkmann
Aus dem Einen GOTT strömt das Leben
Man führte sie herbei und stellte sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Anführer und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.
Dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei. Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.
Apg 5,27-32.40b-41 Einheitsübersetzung
Aus dem Einen GOTT strömt das Leben
Der Sanhedrin oder Hohe Rat war lange Zeit die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das oberste Gericht. Vor diese Instanz werden die Apostel gestellt. Sie fürchtet Unruhe, Verwirrung, Auflehnung gegen ihre Autorität und dass man sie beschuldigt, das Blut dieses Menschen Jesus vergossen zu haben. Die Antwort der Apostel bestätigt ihre schlimmsten Befürchtungen: der Sanhedrin bestünde nur aus Menschen und „man muss GOTT mehr gehorchen als den Menschen“. Noch schlimmer, die Apostel bezichtigen sie des Ungehorsams, ausgerechnet sie, die dafür da sind, Gehorsam einzufordern.
Als Zeugen führen die Apostel neben sich selbst den Heiligen Geist an, dessen Stimme alle vernehmen können, die GOTT gehorchen. Dieses oberste Gericht, diese oberste jüdische religiöse Instanz aber hört die Stimme des Heiligen Geistes nicht. Auf den Straßen aber finden die Aposteln Menschen mit Gehör.
Was sagt Ihr, Menschen mit Gehör? Hört Ihr, in dem was ich nun hier schreibe, die Stimme des Heiligen Geistes?:
Heute werden von immer mehr Menschen die Religionen als Teil des Problems wahrgenommen und nicht als Teil der Lösung. Und das zurecht! Was ist zu tun?
Die Menschheit steht vor riesigen Herausforderungen. Globale Probleme bedrohlichen Ausmaßes verlangen nach globalen Antworten.
Die Religionen haben in ihrem Keim eine globale Vision, dessen müssen sie sich erinnern. Vor allem gilt das für die Monotheistischen Religionen Judentum, Islam und Christentum. Aus dem Einen GOTT strömt das Leben und fließt auch zu dieser Schöpfergottheit zurück. Aus dem Einen, zu dem Einen, aus der Einheit hin zur Einheit! Dieser Eine GOTT hat sich in seinem Auftreten stets spürbar und erfahrbar den Menschen offenbart, das gilt nicht nur für die Vergangenheit, das gilt auch heute. Das muss auch heute gelten!
Heute steht an, dass, um der Lösung der globalen Bedrohungen willen, die Nationen zumindest teilweise auf ihre nationale Souveränität verzichten müssen. Hier müssen die Religionen mit gutem Beispiel vorangehen. Ein „WIR-Gefühl“ der Menschheit herbeiführen! Wenn sie das versäumen, verpassen sie ihren göttlichen Auftrag und verlieren zurecht ihre Legitimation bei den Menschen. Denn die Menschen haben gelernt ihren Herzen zu folgen, statt blind bigotten Priestern und engstirnigen Traditionen zu gehorchen. Religionen, die ausschließlich auf das Jenseits verweisen, aber nicht konstruktiv zur Lösung der Probleme der Menschen im Hier und Jetzt beitragen, werden uninteressant! Und das zurecht.
Ich wünsche einen schönen Sonntag
Johannes Brinkmann / Essen
Schau mal wieder ins Net: www.johannesbrinkmann.de
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