Sonntagsbrief zum 27. Sonntag im Jahreskreis, 8. Oktober

5. Oktober 2023 von Eva-Maria Kiklas

Der Friede Gottes

Lasst euch nicht von Sorgen bestimmen, bringt vielmehr in jeder Lage eure Anliegen in Gebet und Bitte vor Gott, immer begleitet von Danksagung. Und Gottes Friede, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Jesus Christus. Im Übrigen, liebe Schwestern und Brüder, seid bedacht auf das, was wahrhaftig ist, was integer ist, was gerecht, was rein, was liebenswert, was lobenswert ist, sei es eine gute Charaktereigenschaft, sei es eine verdienstvolle Tat! Was ihr gelernt, angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut. Dann wird Gott, die Quelle des Friedens, mit euch sein.

Phil 4,6-9 Bibel in gerechter Sprache

 

Der Friede Gottes

 

Diese Worte des Apostel Paulus aus dem Philipperbrief werden in den Kirchen an diesem Sonntag zu einer Zeit verkündet, in der die Welt so friedlos ist, wie sie es seit der Beendigung des 2. Weltkrieges nicht mehr war. Der Überfall auf die Ukraine war der Anfang; nun zündelt es an mehreren Krisenherden der Welt. In diese Situation spricht Paulus aus dem Gefängnis vom „Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft.“ Und er benennt auch die Voraussetzungen für diesen Frieden: Gottvertrauen, Gemeinschaft mit Jesus und das eigene Tun.

 

In den Seligpreisungen (Mt 5) werden die Friedensstifter Söhne und Töchter Gottes genannt. Aber wie sollen wir Frieden stiften in dieser friedlosen Welt? In Vers 8 und 9 des Philipperbriefes beschreibt Paulus, was zu tun ist.

 

Schon lange beschäftigt mich die Frage: Woher kommt das Böse? Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass der Mensch von Natur aus gut ist: „Und Gott sah, es ist sehr gut" (Gen, 6,12). Böse wird der Mensch, wenn ihm etwas fehlt, was er zum Leben braucht: Akzeptanz, Liebe, Geborgenheit und Gerechtigkeit. Diese Defizite, mit denen viele Menschen leben müssen auszugleichen, war das, was Jesus getan hat. Ich denke, der Hintergrund seiner „Wunder“ war, dass er diese Menschen „gesehen“ hat, sich ihnen zugewandt hat, sie berührt hat und ihnen so den „Frieden geschenkt hat, der alle Vernunft übersteigt“. Und Paulus fordert: „...das tut“, dann wird Gott, die Quelle des Friedens mit euch sein.

 

Der Brief an die Philipper ist ja an eine Gemeinde gerichtet. Vielleicht könnte unsere Kirche wieder Vertrauen zurückgewinnen, wenn Menschen in der Gemeinschaft der Glaubenden dort zu diesem Frieden gelangen könnten, in dem jeder und jede willkommen und angenommen ist, indem alle Ausgrenzungen fallen gelassen werden, allen Gerechtigkeit widerfährt und jede und jeder „gesehen“ wird: eine jesuanische Kirche! Ein Traum?

 

Wenn einer alleine träumt, ist es nur ein Traum.
Wenn viele gemeinsam träumen so ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit!
Träumt unsern Traum!

 

Tun Sie das! Einen friedvollen Sonntag Ihnen allen!

Eva- Maria Kiklas



 
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Dienstag, 10. Oktober 2023: Elisabeth Zoll, Herausgeberin von "Wir bleiben!"

Dienstag, 17. Oktober 2023: Annette Schavan, ehemalige deutsche Botschafterin am Heiligen Stuhl

Dienstag, 24. Oktober 2023: Regina  Nagel, Vorsitzende des GR-Bundesverbands, Autorin von z.B. "Machtmissbrauch im pastoralen Dienst - Erfahrungen von Gemeinde- und Pastoralreferent:innen"

 

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