Brot der Lebensweitergabe

Sonntagsbrief zum 20. Sonntag im Jahreskreis

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist; alle, die von diesem Brot essen, werden ewig leben. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Körper für das Leben der Welt.“ Die anderen jüdischen Menschen stritten nun miteinander und sagten: „Wie kann uns dieser seinen Körper zu essen geben?“ Jesus sagte ihnen: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht den Körper des erwählten Menschen esst und sein Blut trinkt, habt ihr kein Leben in euch. Alle, die meinen Körper kauen und mein Blut trinken, haben ewiges Leben, und ich werde sie auferwecken am letzten Tag. Denn mein Körper ist die wahre Nahrung, und mein Blut ist das wahre Getränk. Alle, die meinen Körper kauen und mein Blut trinken, bleiben in mir und ich in ihnen. So wie mich der lebendige Gott gesandt hat und ich aus dieser Quelle lebe, so werden auch alle aus mir leben, die mich kauen. So ist das Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist: Nicht so wie das Brot, das die Eltern aßen und starben; sondern: alle, die dieses Brot kauen, werden ewig leben.“

Joh 6, 51-58
Bibel in gerechter Sprache

Du,
dessen Auge mich
sucht in der Tiefe,
ohne Furcht vor dem
Abstieg zu mir:

Du,
Brot meines Hungers,
komm in mein Herz,
das brennt
nach dir.
(nach Theresia von Lisieux  (1873-1897))

Alles für das Leben! Dieses Brot gibt Leben weiter! Ein ganz besonders intensives Leben! Die Treue des Vaters sendet den Sohn; der Sohn ist die Treue des Vaters unter uns gegenwärtig! Dieses Brot gibt Leben weiter und hält das Leben im und am Leben!

Wie der Vater ewig ist, so ist der ewig, der dieses Brot ist und der dieses Brot isst!

Was für ein grandioses spirituelles Bild von Einheit; von einem lebendigen WIR!

Ein WIR, das aus Liebe hineinzieht! Alle einlädt! Aus treuer Liebe! Auch aus barmherziger Liebe!

Wer darf sich das Recht herausnehmen, irgend jemanden auszuschließen, von diesem Brunnen des Lebens zu speisen und zu trinken? Niemand, der um die Barmherzigkeit und Treue weiß, die diesen Brunnen des Lebens ohne Ende wie ein einladendes Füllhorn speisen, dürfte und könnte dies wagen.

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28

Einen gesegneten Sonntag Euch allen
Johannes Brinkmann