Sonntagsbrief zum 20. Sonntag im Jahreskreis, 14. August 2022
13. August 2022 von Cristy Orzechowski
Wenn der Friede ausgeht
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu schleudern, und ich wollte, es wäre schon entfacht! Mit einer Taufe aber muss ich getauft werden, und wie sehr werde ich gequält, bis sie sich erfüllt! Meint ihr, es sei mir gegeben, Frieden auf der Erde zu stiften? Nein, ich sage euch: Zwietracht. Es werden nämlich von jetzt an fünf in einem Hause sein, die werden entzweit, drei mit zweien und zwei mit dreien. Ein Vater wird mit seinem Sohn streiten und ein Sohn mit seinem Vater, eine Mutter mit ihrer Tochter und eine Tochter mit ihrer Mutter, eine Schwiegermutter mit der jungen Frau und die junge Frau mit der Schwiegermutter.“
Lk 12, 49-53 Bibel in gerechter Sprache
Wenn der Friede ausgeht
hervorheben und anschließend durch Gedichtstexte erweitern
1 Kor 15, 54-57 (Vorabend für den 15. August, Aufnahme Mariens in den Himmel) legt uns ans Herz die Frage zu stellen: Tod wo ist Dein Sieg? Sünde, wo und was ist Deine ureigene Peitsche? Gerade jetzt zu Zeiten eines Krieges vor der Haustür bzw. inmitten Europas. Die „peitschende Sünde“ für mich zurzeit ist das ausschließliche u. isolierte Setzen auf Waffengewalt bezüglich des Russischen Krieges in der Ukraine.
Ja, Eindeutig! Es ist ein Angriffskrieg, der ja auch täglich und in internationaler Solidarität; so benannt wird. Doch ich vermisse dieselbe internationale Solidarität für die brachliegende Aufgabe: gemeinsam kreativ-alternative Möglichkeiten auszuhecken und Hebammendienst zu leisten für wirksamere Lösungsmöglichkeiten. Denn von Krieg kommt Krieg, so kennen wir ihn, die wir schon etwas länger auf dieser Erde leben.
Und Lk 12, 49-53 zeigt, dass Friede „ausgeht“ - erlischt, wenn Spaltung systematisch, mit verleumderischem Vorsatz, übersehen wird.—Wie tief ist der Riss bereits?, steht als Frage auf dem Titelblatt der neuen Publik-Forum? Wie tief haben wir ihn werden lassen...hier und da? Und wie mannigfaltig sind die Spaltungen in unserer Gesamt-Gesellschaft?
Ach sie sind unzählbar geworden: zwischen Arm und Reich, zwischen „normal“ und anders, zwischen Klerus und Volk, zwischen „Zivilisierten“ und „Primitiven Völkern“. — Ja sogar ein Spalt hineingedrängt ins Wort Gottes: Es wird für die Sünde instrumentalisiert: teilt Lasten aus statt Befreiung.
Da wird, auch mal eben, die Eroberung eines ganzen Kontinentes (Latein-Amerika 1492,)als Entdeckung kaschiert. Es werden auch die so „anderen“ Theologen mundtot gemacht, als kommunistisch abgestempelt und protestlos seitens der Kirche, von rechten Militärs umgebracht...etc...etc...etc... Ich kannte einige dieser Menschen!! welche ´bis aufs Blut widerstanden haben` (Hebr 12, 1-4) Sie geben uns Mut, wie Jesus Christus weiterzukämpfen, stets von Neuem aufzustehen u. einen Schritt zu wagen.
Welch gigantischer Riss auch zwischen der Licht bringenden, lebendigen Einhaltung des „WORTES“ und dessen zum Gesetz gefrorene Unübertretbarkeit zur Last und Peitsche der Sünde geronnen.
Dass Feuer entfacht werden muss, ja regelrecht auf die Erde geschleudert werden muss, damit Frieden werden kann...Dass unsere Taufe sich neu zur Quelle des Lichtes der Gerechtigkeit in uns und für die Menschen denen wir begegnen, auswachsen kann,
WENN DER HAHN KRÄHT Machen wir sie unsichtbar, die uns den Schlaf rauben wollen, Verbannen wir jene aus unseren Breitengraden, die zu auffällig Wunden zeigen, die uns nichts angehen,
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Das gelingt uns am besten in der Flut der täglich überflüssigen und nichtssagenden Unter-Haltung, Wir hängen die neue Seidenbluse zärtlich auf den Bügel, da wird der Schatten der Armen schon kleiner, Und während wir ausruhen in dem aalglatten Leben unserer unverdienten Behaglichkeit, kräht der Hahn schon zum dritten Mal. Wir überhören es... wie immer
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JESUS DIE TREUE HALTEN
I. PRELUDIO
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II. WAS?
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III. WENIGSTENS DAS
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IV. DAS AUCH
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V. UND DAS An derSeite der Armen könnte unsere Treue neu erblühen wie der feierliche Ginster an verlassenen Mauern und verschenken Klarheit und Sicherheit an die schon verloren geglaubte Kirche.
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WENN ES ABER WAHR IST... Wenn es nicht Aufgabe der Kirche ist zugunsten des Lebens zu sprechen dann verdächtigt uns. Wenn es nicht Aufgabe der Kirche ist gegen die Todsünde zu protestieren dann verfolgt uns. Wenn es nicht Aufgabe der Kirche ist Tränen zu vergießen in dieWunden des Gottesknechtes dann verbannt die Lüge des Kreuzes aus unseren Kirchen. |
Wenn es nicht Aufgabe der Kirche ist an der Seite der Armen die Last des Kreuzes zu mildern dann nehmt uns gefangen. Wenn es nicht das Zentrum unseres Glaubens ist die Auferstehung fest für wahr zu halten dann vermauert die Öffnung des leeren Grabes. Wenn es aber wahr ist was wir sagen und glauben dann schlagt Euch auf unsere Seite ehe ER von neuem ans Kreuz geschlagen wird. |
© Foto—u. Texte Cristy Orzechowski...aus. UNVERFRORENEN HOFFNUNG...
Kirchliche Reformgruppen, Betroffeneninitiativen sowie katholische Verbände und Initiativen treffen sich am Samstag 24. und Sonntag 25. September 2022 in Köln bei einer
„Wir gehen schon mal voran – für eine synodale Kirche der Zukunft“
und laden auch alle Interessierten und Engagierten aus nah und fern herzlich dazu ein.