Sonntagsbrief zum 12. Sonntag im Jahreskreis, 25. Juni

24. Juni 2023 von Anna Röder

Keine Angst!

„Habt keine Angst vor Menschen! Es gibt nichts Verborgenes, das nicht sichtbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln anvertraue, das sagt am hellen Tag weiter! Und was ich euch ins Ohr flüstere, das verkündet von den Dächern! Habt keine Angst vor denen, die nur den Körper töten können, aber nicht die Seele. Habt aber umso mehr Angst vor dem, der Seele und Körper in der Hölle  vernichten kann. Kann man nicht zwei Spatzen für eine Kupfermünze  kaufen? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt. Aber bei euch ist sogar jedes Haar auf dem Kopf gezählt! Habt also keine Angst! Ihr seid mehr wert als ein ganzer Schwarm Spatzen.

Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel.Wer mich aber nicht kennen will vor den Menschen, den will auch ich nicht kennen vor meinem Vater im Himmel.“

 

Mt 10, 27-32, Basisbibel

 

Keine Angst!

 

Gar nicht so einfach, keine Angst vor Konsequenzen zu haben. Ich behaupte mal, es werden viele guten Taten nicht getan und mehr wichtige Worte nicht gesprochen, weil die, die es tun könnten Angst haben, sich damit lächerlich zu machen, jemandem auf die Füße zu treten, Ablehnung zu erfahren, als Wichtigtuer oder als profilierungssüchtig zu gelten. Wer sich einsetzt setzt sich aus, wer sich aussetzt wir oft ganz schnell aussätzig.

 

Das haben schon viele erfahren und Jesus selbst spricht in seiner Sendungsrede aus Erfahrung, Propheten vor ihm ging es so, auch Johannes der Täufer, dessen Namenstag gestern war. Diese Erfahrung machen Menschen bis heute in allen Lebensbereichen, im beruflichen Alltag, in der Politik, in der Kirche. 

 

Und ganz erstaunlicher Weise gibt es trotzdem immer wieder Menschen, die sich der Gefahr aussetzen, unbeliebt zu sein oder diskreditiert zu werden. Weil sie das Herz am rechten Fleck haben oder demütig sind. Der Begriff Demut ist ja auch fast schon in Verruf gekommen. Meist wird er gleichgesetzt mit sich klein machen, keinen Mumm haben, sich unterzuordnen. Ganz im Gegenteil bedeutet er aber den Mut zum Dienst, den Mut sich in den Dienst z.B. einer Sache zu stellen.

 

Das verlangt Jesus von seinen Freunden, die er losschickt, um seine Botschaft weiter zu verbreiten. Sie soll ja nicht im engsten Freundeskreis bleiben, sondern Schule machen. - Für Menschen, die in anderen Ländern und politischen und ethnischen Kulturen leben und lebten, kann und konnte das tatsächlich lebensgefährlich sein. Und selbst bei uns möchte ich das nicht ausschließen. Aber gilt dann nicht um so mehr: Die Sache Jesu braucht Begeisterte, sein Wort sucht sie auch unter uns!

Anna Röder

 

 

 

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