Sonntagsbrief zum 12. April 2015, 2. Sonntag der Osterzeit

11. April 2015 von Cristy Orzechowski

Gemeinsam den Duft des Evangeliums schmecken!

2. Sonntag der Osterzeit
Sonntag der Barmherzigkeit

Die Menge der zum Glauben Gekommenen war ein Herz und eine Seele und niemand sagte von irgendetwas, dass er oder sie besaß, dass es Privateigentum sei, sondern sie teilten alles, was sie hatten. Mit großer Macht legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn; und großes Wohlwollen lag auf ihnen allen. Es litt doch auch niemand Mangel unter ihnen. Alle nämlich, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften sie, brachten die Verkaufserlöse herbei und legten sie den Aposteln zu Füßen. Es wurde einzeln zugeteilt, je nachdem jemand Not litt.

Apg 4, 32-35
Bibel in gerechter Sprache

Ein beeindruckendes Bild das von der  Christus-Urgemeinde gezeigt wird… Sie teilten alles was sie hatten… brachten die Verkaufserlöse herbei und legten sie den Aposteln zu Füßen.

Es wurde einzeln zugeteilt, je nachdem jemand Not litt. Und niemand litt Mangel.

Was soll ich da sagen, denken…? Mir fallen, wieder einmal, beeindruckende Bilder ein, aus meinem jahrzehntelangen Miteinanderleben im Hochland von Peru. –

Not habe ich viel gesehen, Not aller Art: Gewalt… Armut ohnehin, zusätzlich Naturkatastrophen mit Ernteverlust, in immer häufigeren Zeitabständen…,
Die biblischen sieben Jahre zwischen Ernte und Missernten haben sich auf ca. alle drei Jahre HUNGER beschleunigt.
Die Last des Klima-“Wandels“ wird besonders auf die Armen der Welt abgeladen.
„Es“ kommt nicht so einfach über uns. Von Menschen geschaffene Strukturen und Mechanismen, Seelenhornhaut und Unachtsamkeiten, führen sie herbei.

Skandal-Ereignis geschaffen durch Menschen wie Du und ich, weil uns die Klare Vision abhanden kam.— Ich habe für außenstehende Ohren vielleicht  „romantisch anmutende“ Erinnerungen an dieses Teilen in den Hütten der materiell Armen; doch sind sie eher zu benennen mit: „Solidarische Erinnerungen.“

Duft nach Bergpredigt  (Titel nach Ghandi)

Das Recht des Gastes ist größer als die Armut.

Von der Ärmlichkeit beeindruckt,
die ich in Juanitas Hütte einatme,
will ich mich zur Essenszeit
westlich höflich
davonschleichen.
Doch Juanita hält mich einladend fest
am Zipfel meiner Fluchtabsichten:
„Bleib hier, es wird gleich Essen geben“
Grießbrei und Mehlplätzchen
schmecken nach Seinem Evangelium.

Diese kleinen Lichtblicke in christlichem Verhalten sind nicht ganz einfach in die Makro-Wirklichkeit zu übertragen…sind jedoch richtungweisend.

Für diese, in uns angelegte Göttliche Menschen-Vision sind erforderlich das Zutun einer(s) jeden von uns. — Ein Offener Blick für die Notleidenden und die massiven Fehlentwicklungen in unserem individuellen und kollektiven Verhalten ihnen gegenüber, wie auch dem Erkennen unseres Vorbeiagierens an Schöpfung, LEBENSGESCHENK und Menschenwürde, sind allfällig.

Mir wird bang während ich davon schreibe. Denn es eilt! Auch ich bin meilenweit von meinen Erkenntnissen entfernt. Wandlung muss unter uns geschehen. Hindernisse über Hindernisse lauern auf dem Weg zum Ziel:

gemeinsam den Duft des Evangeliums zu schmecken!!

Und an eine Zukunft glauben wo es heißen kann:
>Und niemand litt Mangel.< ein Zeugnis der Auferstehung.

„Nur >Unser< Brot ist auch Gottes Brot“
(Titel n. L. Boff)

Wenn Du
Vater Unser betest,
schließ am Tisch
auch Deine Brüder ein.

Wenn Du
die Größe Gottes lobst,
schließ auch den
KLEINEN Gott nicht aus.

Wenn Du
dem Schöpfer Gott dankst,
birg
Seine Schöpfung
auch in Deinen Armen.

Wenn Du
den Dreifaltigen Gott besingst,
halt auch fest
an EINER Welt.

Cristy Orzechowski

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