Dienstag der zweiten Adventwoche, 10. Dezember 2024

 

Ihr seid heilig – ja seid es! – denn heilig bin ich, Adonaj, Gott-für-euch.

 

Lev 19,2  Bibel in gerechter Sprache

Das Gebot, heilig zu sein

Ein unkonkreteres Gebot kann man sich wohl kaum vorstellen. Wie sollen wir wie jemand sein, wenn wir uns doch von ihm kein Bild machen dürfen, keine feste Vorstellung davon, wer, wie und was Gott ist? Und wenn wir nicht wissen, was die Heiligkeit Gottes bedeutet, wie können wir sie imitieren und damit das Gebot erfüllen?

Das Wort für Heiligkeit auf Hebräisch ist »Kadosch«. Es bedeutet »zu unterscheiden« oder einfach »anders« zu sein. Heiligkeit ist interaktiv. Wir werden heilig, damit wir unsere Welt heiligen. Sie dient keinem Selbstzweck, sondern fließt, um alles lebendig und heilig zu machen.
Im Begriff »Heiligkeit« liegt auf den ersten Blick ein Widerspruch: sich zu trennen, um vereint zu sein. Um heilig zu leben, brauchen wir keine Hilfe von außen, keine Gegenstände oder Rituale. Es geht darum, sich zu öffnen, um das, womit man in Berührung kommt, besonders zu machen. Heiligkeit ist eine Leiter, die auf der Erde beginnt und im Himmel endet, denn es gibt immer Möglichkeiten für eine neue Steigerung. Heiligkeit ist ein Versuch, das Gute ins Besondere zu verwandeln.

 Baruch Rabinowitz

Die Energie der Liebe 26.04.2007

Jüdische Allgemeine 

 

 

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