Die Heiligung der Ruhe
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Gott aber brachte das eigene Werk am siebten Tag zum Abschluss, indem sie am siebten Tag von all ihrem Werk ruhte, das sie getan hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und machte ihn heilig. Denn an ihm ruht sie von all ihrem Werk, das Gott geschaffen hat, um zu wirken.
Gen 2, 2-3 Bibel in gerechter Sprache
Ruhe heißt in der Bibel wirklich mehr als Ausruhen, es heißt Ruhe nach der Vollendung, es heißt Vollendung, heißt Friede Gottes, in dem die Welt liegt, heißt Verklärung, heißt den Blick ganz auf Gottes Gott-sein, auf seine Anbetung lenken. Es ist doch nie die Ruhe eines lethargischen Gottes, sondern die Ruhe des Schöpfers, es ist kein Loslassen der Welt, sondern die letzte Verherrlichung der Welt, die auf den Schöpfer blickt. Gott muß ja auch in seiner Ruhe der Schöpfer bleiben »mein Vater wirkt bisher, und ich wirke auch« (Johannes 5, 17b),
Gott bleibt der Schöpfer, aber nun als der, der sein Werk vollendet hat. Gottes Ruhe verstehen wir nur so, daß es zugleich die Ruhe seiner Schöpfung ist. Seine Ruhe ist unsere Ruhe (wie seine Freiheit unsere Freiheit, sein Gutsein unser Gutsein ist). Darum heiligt Gott den Tag seiner Ruhe auch für Adam und für uns, deren Herz unruhig ist bis es Ruhe findet in Gottes Ruhe.
Uns ist diese Ruhe ganz Verheißung, die dem Volke Gottes gegeben ist (Hebräer 4, 9).
Dietrich Bonhoeffer
Schöpfung und Fall, DBW Band 3, Seite 65
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